Günther Diehl ist tot

Guenther01Der Heinrich-Heine-Club Offenbach trauert um seinen Gründer und langjährigen Vorsitzenden Günther Diehl, der am 1. Mai 2018 im Alter von 71 Jahren gestorben ist.

Er wurde 1946 in Wiesbaden geboren und absolvierte ein Lehre als Einzelhandelskaufmann.

Mit Studierenden las er in Arbeitskreisen linke Theoretiker wie Karl Marx, aber auch nicht so bekannte wie Ernest Mandel. Solche Lektüre und die Diskussionen in der 68er Bewegung prägten ihn als Linken, der sich in Projekten gegen Rassismus und für Völkerverständigung engagierte.

1979 kam er nach Offenbach und heiratete 1983 hier seine Frau Emine. Seine Familie hat ihn immer unterstützt und so mitermöglicht, dass er sich politisch und kulturell engagieren konnte.

Im Jahr 2003 gründete er mit einer kleinen Gruppe den Heinrich-Heine-Club, der ihm immer sehr wichtig war. 15 Jahre war er dessen Vorsitzender und stellte die Weichen, regelmäßig Kleinkunst, Literatur und Musik auf die Bühne zu bringen; Inszenierungen, von denen die meisten dem linken Spektrum zuzurechnen sind. Dabei lagen ihm auch gerade nichtdeutsche Interpretationen und Rezitationen von Texten von Heinrich Heine am Herzen.

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Wir schätzten an Günther seine Besonnenheit und seine wertschätzenden Umgangsformen. Er besaß das Talent, Leute zusammenzubringen und die Ehrenamtlichen mit Fingerspitzengefühl immer wieder "bei der Stange" zu halten. In seiner zielgerichteten und zuverlässigen Art steckte er uns an mit dem Interesse an der Bühne und dem Organisieren von Theateraufführungen. Er hat sich und uns in die Kulturarbeit eingearbeitet und war immer offen für neue Erfahrungen. Mit seiner schweren Krankheit ging er offen um und blieb dem Heinrich-Heine-Club weiterhin eng verbunden.

Wo?
 
Wo wird einst des Wandermüden
Letzte Ruhestätte sein?
Unter Palmen in dem Süden?
Unter Linden an dem Rhein?
 
Werd ich wo in einer Wüste
Eingescharrt von fremder Hand?
Oder ruh ich an der Küste
Eines Meeres in dem Sand?
 
Immerhin! Mich wird umgeben
Gotteshimmel, dort wie hier,
Und als Totenlampen schweben
Nachts die Sterne über mir.

 

Heinrich Heine in Nachlese

Wir verlieren in Günther Diehl einen Freund, der mit vielen von uns z. T. seit Jahrzehnten in gemeinsamen linken Engagement auch außerhalb des Heine-Clubs verbunden war. Viele haben ihn geschätzt.

Wir haben viel von Günther gelernt und sind dankbar für die lange freundschaftliche Zusammenarbeit. Dank seiner Umsicht hat der Heinrich-Heine-Club ein solides Fundament und eine gute Perspektive.

Unser Mitgefühl gilt seiner Frau Emine und seinen Söhnen Can, Sinan und Nazim.

 


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