Kulturpreis 2016 der Stadt Offenbach a. M. an Heine-Club überreicht
Im Rahmen des Neujahrsempfang des Kulturdezernenten der Stadt Offenbach a.M. wurde von Dr. Felix Schwenke der Kulturpreis 2016 an den Vorsitzenden des Heine-Club Günther Diehl überreicht.
Foto: Astrid Ost (stellv. Vors.), Günther Diehl, Dr. Felix Schwenke
Umrahmt wurde die Überreichung durch Heike Matthiesen an der klassischen Gitarre und Manuel Méndez (Klavier) sowie Marcus Plath (Klarinette und Rezitation).
Die Laudatio hielt Heinz Hepp (ehem. Klarinettist im hr-Sinfonieorchester). Wir erhielten zahlreiche Glückwünsche zur Preisverleihung.
Laudatio H.Hepp
Laudatio von Heinz Hepp zur Verleihung des Kulturpreises 2016 der Stadt Offenbach an den Heinrich-Heine-Club
Dass die Kulturbeauftragten der Stadt Offenbach dem Heinrich-Heine-Club diesen Preis verliehen haben, ist ein Grund, sich darüber ganz besonders zu freuen und sich dafür zu bedanken.
Ich fühle mich geehrt, dass der Vorstand - Günter Diehl, Astrid Ost, Kornelia Schmälzle und Ellen Katusic - mich ausgewählt hat, eine Laudatio zu halten. Bin ich doch dem Club seit einigen Jahren als Besucher und ein in verschiedenen Veranstaltungen auftretender Musiker sehr verbunden.
Schon die Namensgebung, diesen Club nach Heinrich Heine zu benennen macht deutlich, welcher Geist hier vorherrschend ist.
Ein Heine-Zitat:
Gott versah uns mit zwei Händen,
Daß wir doppelt Gutes spenden;
Nicht um doppelt zuzugreifen
Und die Beute aufzuhäufen
In den großen Eisentruhn,
Wie gewisse Leute tun –
(Ihren Namen auszusprechen
Dürfen wir uns nicht erfrechen –
Hängen würden wir sie gern.
Doch sie sind so große Herrn,
Philanthropen, Ehrenmänner,
Manche sind auch unsre Gönner,
Und man macht aus deutschen Eichen
Keine Galgen für die Reichen.)
Dieser Text ist zeitlos.
2003 wurde der Heinrich-Heine-Club von Günther Diehl aus der Taufe gehoben. Organisationen wie die GEW, Verdi, Naturfreunde, Freidenker und engagierte Offenbacher Bürger gehören zu den Förderern und Unterstützern.
Seit der Gründung gibt es ein stetiges Anwachsen der Besucherzahl. Waren es 2003 noch 380 Personen, konnte man im vergangenen Jahr 920 Besucher zählen. In 13 Jahren also ca. 8275 Besucher mit 114 eigenen Veranstaltungen.
Die Schwerpunkte und Inhalte der Programmgestaltung, setzen sich zusammen aus: Musik, Lesungen,Theater, Kabarett oder internationaler Literatur. Alle diese Sparten vereint ein Tenor, nämlich Position zu beziehen: Gegen zunehmende Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Neonazismus. Hier ist internationale Solidarität gefragt.
Ein kurzer Text des türkischen Schriftstellers Nâzim Hikmet formuliert treffend:
„Leben, einzeln und frei
wie ein Baum
und brüderlich wie im Wald,
ist unsere Sehnsucht."
Das Programm des Heinrich-Heine-Club, auch in diesem Jahr, ist wieder vielversprechend:
- Beispielsweise ein Bertholt-Brecht-Abend: ,,Flüchtlingsgespräche". Dieses Thema ist ja
z. Zt. wieder brennend aktuell. - Ein Programm zu Friedrich Stoltze, der nicht nur Mundartdichter war, sondern auch
politischer Querdenker. - Oder eine Hommage an Georg Kreisler mit satirisch-kritischen Liedern von ihm.
Inzwischen hat der Heinrich-Heine-Club verschiedene eigene Programme für Heine-Lesungen - auch für Gastspiele außerhalb seines Domizils - entwickelt. Zum Beispiel für Vereine, Schulen und private Veranstalter.
In diesem Sinne freue ich mich schon sehr auf ein vielseitiges, interessantes und anregendes neues Jahr im Heinrich-Heine-Club und wünsche dem Verein weiterhin viele ausverkaufte Abende.
8. Februar 2017
Download:
Presseschau
Im Zusammenhang mit der Verleihung des Kulturpreises 2016 der Stadt Offenbach a.M. an den Heinrich-Heine-Club erschienen zahlreiche Pressebeträge, die wir hier im PDF-Format zur Verfügung stellen (einzeln und gesamt).
Frankfurter Rundschau 24. Jan. 2017