08.09.2014 - „Kein Schlips am Hals, kein Geld im Sack…“
Erich Mühsam, Dichter, Bohèmien, Revolutionär…
Eine literarisch-musikalische Lobeshymne mit dem Schauspieler und Sänger Erich Schaffner
Begleitung am Klavier: Georg Klemp
Erich Mühsam, geboren in Berlin am 6. April 1878, war ein anarchistischer deutscher Schriftsteller, Publizist und Antimilitarist. Als politischer Aktivist war er maßgeblich an der Ausrufung der Münchner Räterepublik beteiligt, wofür er zu 15 Jahren Festungshaft verurteilt wurde, aus der er nach fünf Jahren im Rahmen einer Amnestie frei kam. In der Weimarer Republik setzte er sich in der Roten Hilfe für die Freilassung politischer Gefangener ein.
In der Nacht des Reichstagsbrandes wurde er von den Nationalsozialisten verhaftet und am 10. Juli 1934 von der Wachmannschaft des KZ Oranienburg ermordet.
Erich Mühsam, prominentestes Todesopfer des Konzentrationslagers Oranienburg, gehörte nicht zufällig zu den ersten Opfern des Hitler-Regimes. Als Gegner des Ersten Weltkriegs und Mitbegründer der Münchner Räterepublik von der extremen Rechten als "Novemberverbrecher" gebrandmarkt, war er seit langem als entschiedener Gegner des Nationalsozialismus bekannt und rief bis zuletzt zum Kampf gegen den Faschismus auf.
Als Kämpfer für die "Unterdrückten, Leidenden, Enterbten" wird er von seinen Mitstreitern beschrieben, als "der typische fortschrittliche jüdische Intellektuelle", als "Repräsentant des modernen Kulturmenschen", als "Feind allen Philistertums" mit Humor von schneidender Schärfe und als Anwalt der Menschlichkeit.
„Warum ich Welt und Menschheit nicht verfluche?
Weil ich den Menschen spüre, den ich suche.“
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