13.11.2017 - Hommage an Friedrich Stoltze - von Mario Gesiarz

Ganz nach der Devise „Es is kaa Stadt uff der weite Welt, die so mer wie mei Frankfort gefällt“ stand dieser Abend im Zeichen der Frankfurter Mundart. Es wurde jedoch nicht einfach nur dahergebabbeld, vielmehr ging es um das großartige Werk des heute beinahe vergessenen Dichters und Satirikers Friedrich Stoltze.

1816 in Frankfurt am Main geboren, wächst Stoltze mit der den Frankfurtern eigenen Sprachkultur auf, wird aber auch von der liberalen und demokratischen Bewegung des Vormärz geprägt, die ihm als Sohn eines Gastwirtes keineswegs verborgen bleibt. So sind es diese beiden Elemente, die später auch sein Schreiben prägen. Ab 1832 verfasst er seine ersten politischen Gedichte. Ab 1850 schreibt er auch für demokratische Zeitungen wie das Frankfurter Volksblatt oder das damals in Hessen verbotene Volksblatt für Rhein und Main. Erst 1860 betätigt er sich auch selbst als Verleger und veröffentlicht die politische Satirezeitschrift Frankfurter Latern, die bis zu seinem Tod 1891 wöchentlich erschien und wegen ihres politischen Inhalts, zumal der Majestätsbeleidigungen, mehrfach verboten wurde.

Mario Gesiarz vom Rezibabbel-Theater, war nicht nur bemüht, den liebgewonnenen Frankfurter Dialekt zu pflegen, sondern wollte mit seinem Programm auch das Gedenken an Frankfurter Größen wie Friedrich Stoltze aufrecht erhalten. So geleitete uns Mario Gesiarz durch das politische Werk des phantasievollen Satirikers.

Eine Lesung voller Wortwitz, die den "Eigeplackten" wie Zugereisten einen unvergesslichen Abend bescherte.

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